Glenfarclas-Dinner 2017 in Kiel (Teil II)
Nach dem köstlichen Buffet ging es dann an die letzten 3
Kandidaten des Whisky-Dinners.
So bezog George Grant wieder seinen Platz in der Mitte des Raumes
und eine Runde neue Drams wurden serviert.
Die zweite Hälfte begann mit einem weiteren
Vintage-Bottling. In diesem Falle der 1996er aus der Premium Edition.
Das gerade in Deutschland die Vintages sehr gerne getrunken
und gekauft werden, erklärt G.G. anhand eines Vergleiches. So gibt es Märkte
(z. B. USA), die überwiegend „nur“ die Standard Range verteiben. Und dann
solche wie Deutschland die am liebsten den Inhalt klar und konkret auf der
Flasche haben möchten : hier gäbe es ca. 100 verschiedene Jahrgangs-Whiskies.
Wie üblich natürlich nur in Oloroso Sherry gereift (1st fill
bis 4th fill) und ohne Additive.
Deutschland sei nach den Ausführungen von G. G. auch das
einzige Land, wo der Inhalt bzw. die nicht vorhandenen Färbemittel so explizit
deklariert würden.
Der 1996er ist jedenfalls ein wunderbarer Vertreter für die
Glenfarclas-Kunst. Mit 46% eine gute Trinkstärke und mit einem tiefen Sherry
Character und ...
Die letzten beiden Abfüllungen sind dann eher außerhalb der
Konkurrenz zu betrachten.
Bei Glenfarclas gibt es nämlich seid Anfang des 21.
Jahrhunderts die sog. „Family Cask“ Reihe. Das sind speziell ausgesuchte
Einzelfass-Abfüllungen, die aufgrund Ihrer Qualität nicht in die Standard-/
oder Vintage-Batches kommen sondern für sich alleine genossen werden wollen.
Und dieses Fasslager reicht bis in die 1950er Jahre zurück. Konkret gibt es das
älteste Family Cask aus dem Jahr XXX.
Alleine durch die sehr hochwertigen Verpackungen
präsentieren sich diese Schätze auf besondere Art. Massive Holzkästen umrahmen
die Flaschen und machen klar: hier steckt was beeindrucknes in der Kiste.
So haben alle Gäste die Chance, zwei völlig
unterschiedliche, aber auch ebenso faszinierende Geschmackswelten, aus ein und
der selben Destille miteinander zu vergleichen.
So gibt es ein Re-fill Sherry Butt aus dem Jahr 1994 (4th
fill) mit knackigen 56% Vol. und 20
Jahren Alter. Und als Abschluss ein 1st fill Sherry Cask aus dem Jahr 2001.
Abgefüllt mit 58,9% Vol. und einem Alter von 15 Jahren.
Zwei wunderbare Trinkproben, die kaum miteinander in
Konkurrenz zu setzen sind:
Die erste fällt farblich recht hell aus und bringt viel Eichenwürze
und Brennerei-Character mit, während das zweite Fass eher den vollen Sherry-Fass-Einfluss
wiederspiegelt.
Beide sind wunderbar und jeder Gast kann für sich entdecken,
welche Richtung eher zusagt.
Und so geht ein toller, genussreicher Abend langsam in die
Endphase. Alle Gäste wirken vollends zufrieden und „beseelt“.
G. G. nimmt sich schließlich noch etwas Zeit und signiert
dem einen oder anderen Gast seine Flaschen, Bücher oder Fotos.
Damit endet zwar der Abend, aber das Whisky-Jahr 2017 ist mit
diesem Event der Extraklasse auf beste Weise in die Startlöcher gegangen.
Was für ein Auftakt...!
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