Whiskymesse bei Whisky Krüger in Holzbunge / viel spannende Geschichte im Glas (14.10.2017)





 Die Herbst-/Wintersaison jeden Jahres ist geprägt durch viele Messen rund um das Thema uisge beatha.
Eine davon sticht jedoch besonders heraus. Und zwar die Whiskyfair in Holzbunge bei Whisky Krüger
Diese fand vom 13.-14.10.2017 zum zweiten mal statt und zog die Gäste von Nah & Fern wieder an. Da war ein Besuch am Samstag für mich natürlich auch keine Frage sondern ganz klare Ehrensache.
Das geschichtsträchtige Redderhus, gelegen zwischen Rendsburg und Eckernförde, hat sich seit der Eröffnung im September 2016 zu einem wahren Mekka für Whisky-Enthusiasten und leidenschaftliche Genießer aus der ganzen Welt etabliert. Hier findet sich nicht nur ein Whisky-Shop und Café mit vielen Leckereien, sondern auch ein Museum und liebevoll gestalteter Garten, sowie ein großer Raum für Tastings und die jährlich stattfindende Messe.  

Am vergangenen Wochenende pilgerten nun mehrere Hundert Gäste in das kleine Örtchen mitten in Schleswig-Holstein um mit Herrn Thomas Krüger, Herrn Jens Nielsen (die beiden Begründer und Geschäftsführer des Hauses) und Ihrem fleißigen Team die zweite Messe zu zelebrieren.
Die Aussteller waren dieses Jahr: Firma Ilie Tugui aus Italien (mit vielen alten Raritäten), Hendrik Baumgart von Whiskycaskaid aus Schottland (Fassverkauf mit Abfüllservice), Cadenhead's aus Köln, SpiritStock aus Hamburg (mit Jack Wiebers Abfüllungen) und Krügers Old Rarities aus Rendsburg (mit vielen Rum- und Brandy-Raritäten). 

   
Zudem hat es sich der langjährige, sehr gute Freund von T. Krüger und "Leidensgenosse" Hideo Yamaoka nicht nehmen lassen, mit seiner Frau aus dem fernen Japan anzureisen und ebenfalls mit sehr besonderen Abfüllungen die neugierigen Genuss-Experten zu empfangen.



Doch nicht nur die Aussteller hatten teils weite Anreisewege. Auch unter den Gästen waren Whiskyfreunde aus Dänemark, Schottland, Österreich u.v.m. . So war es insgesamt ein beeindruckendes, buntes, internationales Publikum, das dem ganzen Haus eine wunderbar geistreiche und zugleich entspannte Atmosphäre verlieh.
 Neben den vielen spannenden Gesprächen wurde der Rahmen des ganzen Events durch eine unglaubliche Fülle von alten, längst vergriffenen, aber auch aktuelleren Abfüllungen bereichert.
So war die Auswahl mehr als schwer, aber in jedem Fall im wahrsten Sinne flüssiges Gold vor die Sinne. 
  

An nahezu jedem Stand hatte man die Qual der Wahl und konnte sich seine Kostproben vom “flüssigen Sonnenlicht“ aussuchen (1-2cl). Doch nicht nur Single Malt Whisky stand bereit. Auch alte Blends, Bourbons, Brandys, Rums und andere Spirituosen konnte angetestet werden.
 So konnte ich u. a. einen Brandy aus den 1950ern probieren, der mit heutigen Geschmäckern absolut nicht mehr vergleichbar ist. Auch ein wunderbar öliger Cointreau aus den 1940er Jahren, sowie ein Single Malt aus einem Brandy Cask (Destille leider unbekannt) aus dem Destillationsjahr 1963 (abgefüllt 1993) war ein unvergleichbarer Schluck Geschichte.



Am Stand des japanische Whisky-Sammlers und Journalisten/Autors Hideo Yamaoka stand neben einigen Flaschen aus seiner Heimat auch eine der bekanntesten Raritäten der Whiskywelt zum verkosten bereit: Ein Black Bowmore 1964 (3rd Edition/1964-1995/in Oloroso Sherry Casks gereift).
Wer den Wert auf dem aktuellen Markt kennt, weiß wie unwahrscheinlich solch eine Flasche überhaupt noch aufgemacht wird. Aber hier in Holzbunge ist halt alles etwas anders.
Dank der Großzügigkeit von Herrn Krüger war eine Kostprobe dieser Rarität ein mehr als denkwürdiger Moment für die Ewigkeit. Herzlichsten Dank an dieser Stelle dafür.

In dem einen oder anderen Tasting wurden so noch einige andere alte Schätze entkorkt und nahmen die Teilnehmer mit auf eine Art Zeitreise der besonderen Art (sogar ein Whisky aus der Prohibitionszeit anno 1923 war dabei).




 
Insgesamt war es wieder ein wunderbarer Tag voller lukullischer Genussmomente. 
Vielleicht die spannendste, vor allem aber die geschmackvollste  Art Geschichtsunterricht zu bekommen. 
Mit jedem Glas sozusagen ein bisschen Historie zum riechen & trinken. Was gibt es schöneres...!?


 Für das leibliche Wohl war natürlich auch gesorgt. Neben den Köstlichkeiten des hauseigenen Cafés (z. B. die Whisky-Torte, grandios!), waren auf dem Parkplatz der bekannte Fischermeister-Stand von der Familie Bening und dieses Jahr auch zum ersten mal Möhl´s Bar (mit Burger & co.) in unmittelbarer Nähe erreichbar und für den kleinen Happen zwischendurch genau das richtige (z. B. Kibbelinge, immer wieder lecker).  

 Ich freue mich jedenfalls schon jetzt auf die nächste Messe  im Redderhus (12. & 13.10.2018) und vorher noch auf den nächsten Besuch.
Der wird sicherlich in nicht allzu weiter Ferne liegen...




Slàinte mhath





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