Hanse Spirit 2017: Die Hamburger Messe für Spirituosen (ein Erfahrungsbericht)





Hamburg, die meiner Meinung nach schönste Stadt Deutschlands, ist immer eine Reise wert.
Jedes Jahr wieder, steht dem "Genuss-suchenden" in der Hansestadt auch eine Messe zur Verfügung, die eine Fülle an Ausstellern und damit verbunden die unterschiedlichsten Spirituosen parat hält. 
Ein WE-Kurztrip an die Elbe ist somit also ein doppeltes Vergnügen für mich.
 

So auch am vergangenen Wochenende.
Gemeinsam mit meinem Bruder ging es also am Samstag, den 18.02. in die Hanse-City. Während tausende Neugierige in die kürzlich eröffnete Elbphilarmonie strömen, zog es aber tausende und uns in die Messe-Halle B1. Der Samstag stand also von A bis Z im Zeichen der Gaumen-Freuden.
Gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstück und genug Café wurde das etwas trübe Februar-Wetter ausgeblendet und die Eintrittskarte gegen ein Tasting-Glas getauscht. Danach hieß es voller Vorfreude "ab ins Getümmel".

Dank der zentralen Lage der Messe war am frühen Nachmittag hier auch schon richtig gut was los. 
Mehr als 30 Aussteller, darunter Händler, Hersteller, Importeure und unabhängige Abfüller präsentieren sich auf der HANSE SPIRIT.  Und somit waren auch alle namenhaften Destillen Schottlands (und der übrigen Welt) hier vertreten. 
Dies liegt auch an der wachsenden Nachfrage. War die erste Messe 2011 noch mit unter 1000 Besuchern vergleichsweise überschaubar, sind es über die letzten Jahre bis über 5000 Genießer und Genießerinnen geworden; Tendenz weiter steigend. 


 
Für mich war es mittlerweiele das vierte Jahr, in dem ich die Messe besucht habe und es hat sich wieder gelohnt. Unser Hauptaugenmerk fiel dabei natürlich auf den Single Malt Scotch Whisky, der hier auch den überwiegenden Teil der Spirituosen darstellte.


Sehr gelungene Single Malts waren darunter v.a. folgende:

Ein 13-jähriger MORTLACH, abgefüllt vom italienischen, unabhängingen Abfüller SILVER SEAL. Mit vergleichsweise jungen 13 Jahren schon sehr voll und komplex.
















 Ein fruchtig süßer TORMORE von Gordon & MacPhail aus der Connoisseurs Choice Reihe. Destilliert 1997 und für 11 Jahre in ein refill-Sherry Fass gelegt, findet sich hier ein richtig toller Speysider im Mund und Gaumen zurecht.  













Ebenfalls von Gordon & MacPhail ein 1998er LINKWOOD, der ein Weinfass-Finish zur Vollendung erhalten hat. Wunderbar fruchtig mit vielen Geschmäckern von roten Beeren udn einem angenehm langem Abgang.












Und aus der rauchigen Ecke gab es zwei Abfüllungen aus der ELEMENTS OF ISLAY Serie vom englischen Abfüller Speciality Drinks Ltd. : Neben dem guten sog. PEAT, einem blended Malt, gab es noch den wahnisinnig süßen BW4 (Bowmore), der wie ein rauchiger Obstsalat daher kommt. Ein herrlicher Abschluss-Schluck.
Sicherheitshalber ist von dem noch eine Flasche in die Tasche gerutscht ;)







 

Bei dem tollen Stand von FLICKENSCHILD (www.Whizita.de) aus Itzehoe, gab es dieses Jahr auch wieder eine besondere Abfüllung. Letztes Jahr überraschte die Familie schon Ihre Fangemeinde mit einem Bruichladdich aus dem Mouton Rotschild Fass, der anlässlich des 110.-Firmen-Jubiläums auf die Flaschen gezogen wurde.
In diesem Jahr gab es dann eine sehr limitierte Eigen-Abfüllung. Ebenfalls von BRUICHLADDICH, heuer aber aus dem kleinen Blood-Tub, was summa summarum lediglich 36 Flaschen hervorgbracht hat.
Glücklicherweise konnte ich gerade noch rechtzeitig eine dieser Flaschen käuflich erwerben.
 

Sehr erfreulich war an dem Tag auch wieder einige vertraute Personen anzutreffen und mit neuen "Gleichgesinnten" ins Gespräch zu kommen. Lässt es sich bei einem feinen Tropfen doch immer gut über Gott und die Welt plaudern ;)

Außerdem habe ich bei dem Stand von whiskyfässer.com endlich ein paar einzelne Fass-Dauben kaufen können. Vielen Dank dafür an dieser Stelle.



















 


 Weniger amüsiert war ich jedoch wieder über manche Proben-Preise. 
Natürlich wollen die Händler und einzelnen Stände an den Messe-Tagen auch etwas verdienen, keine Frage. Was ja u. a. auch Sinn einer solchen Messe ist. Aber bei Flaschen-Preisen von 119€ (für 0,5l) einen Probe-Schluck für 10€ (2cl) ans Volk bringen zu wollen, steht dann doch außerhalb meines Verständnisses. Aber ich muss ja auch nicht alles verstehen ;)

So blieben einige vermeidlich interessante Flaschen dann ohne Verköstigung zurück. Macht aber auch nichts. 

Die angenehmen Momente und tollen Eindrücke überwiegen und der kulinarische Abschluss endete dann im gemütlich urigen Pub THE IRISH ROVER (www.irishrover.de) bei Kilkenny und Folk-Rock. 







Slàinte
B. B.


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