Islay 2017: Tag 2 (Bunnahabhain & Bowmore Cottage)






Durch den Besuch bei Glengoyne und die wunderbare Malt Master Tour war der geschmackliche Kontrast gesetzt. Vom zweiten Tag an wurde es rauchig und maritim im Glas.
Nach einem perfekten scottish breakfast, frisch vor unseren Augen zubereitet, hieß es "good-bye Tarbert". 


 Eine angenehm kurze Autofahrt von ca. 10 Minuten hinter uns gebracht und ab auf die Fähre MV Finlaggan. Diese war überraschend edel gestaltet und bot alles was man für die nächsten gut 2h Überfahrt benötigte (inkl. köstlichem Islay Ale und Thistly Cross Cidre).

Das Wetter war leicht feucht-grau, was uns Schleswig-Holsteiner aber eher an zu Hause erinnerte, als störend wirkte. Irgendwann tauchte am Horizont dann auch schon die "Königin der Hebriden" auf und die Vorfreude wuchs minütlich an.




Je näher man kam, um so heller leuchtete schon von weitem die so vertrauten weißen Warehouses mit Ihren viel versprechenden schwarzen Schriftzügen darauf. Mit grauen Himmel als Kontrast, begonnen mit "Ardbeg" über "Lagavulin" bis "Laphroaig" standen Sie also da, die fast schon majestätisch anmuteten Kathedralen der schottischen Whiskyproduktion. Obwohl wir alle das erste mal auf die Insel kamen, wirkte alles schon irgendwie vertraut und bekannt. Herrlich!
Sobald das südlichste Ende der Insel umrundet war, konnten wir auch die dauerhaft rauchenden Schornsteine der Port Ellen Mälzerei sowie, das kleine Örtchen mit gleichem Namen bestaunen. Daneben noch die welt-berühmte und seid 1983 (noch) geschlossene Destille. Ein Anblick für die Ewigkeit.




Nach dem Übersetzen an Land und einem kurzen Stopp beim unweit vom Hafen entfernten Co-op Supermarkt, ging es als erstes an die Ost-Küste der Insel. Über angenehm leere aber teils auch abenteuerliche Straßen, konnte sich das Auge schon die ersten Eindrücke aufsaugen. Vorbei an großen Torf-Mooren und wunderschönen Häusern wurde dann der Weg immer kurviger und die Küste kam immer näher. Man fragt sich, wie dort die Tanklaster wohl Ihre Route vollziehen...!?

 

  Unser erstes Ziel lag schließlich vor uns: BUNNAHABHAIN!
Die Brennerei soll demnächst modernisiert und "aufgehübscht" werden. Bedauerlich wie ich finde! Denn gerade das leicht marode, heruntergekommene Flair gönnt den Besuchern hier eine sehr authentisch und bodenständig wirkende Destille, bei der man spürt, das hier schon viele Jahre & Stürme die Gebäude gezeichnet haben. 
Also Auto abgestellt und erstmal das Lunch ausgepackt. Mit Blick über das Meer blieb eigtl. schon jetzt kein großer Wunsch mehr offen. Ein großer Steg bietet auch Segelschiffen die Möglichkeit problemlos zu landen. Haben nahezu alle Destillen Islays Zugang zum Meer, so wirkt es hier doch einfach perfekt und passend.
Vielleicht klappt es ja beim nächsten mal mit dem Schiff die Insel zu besuchen...


Nach einer Grundlage konnte dann schließlich unser erstes Insel-Tasting beginnen. Mit ca. 10 weiteren Gästen ging es geführt durch unsere Guide Sarah in die heiligen Hallen von Warehouse No. 9. 


Der Duft von Holz und Angel´s Share empfing uns alle und wir konnte es uns in einer gemütlich hergerichteten Ecke des Lagerhauses, gegenüber von ein paar einzeln positionierten Fässern, gemütlich machen. Mit schottischem Witz und sehr charmanten Art und Weise bekamen wir dann 4 traumhafte Fassproben und entsprechende Erklärungen an die Hand. Eine köstlicher als die andere. Einfach ein Traum!
So war es dann auch selbstverständlich, dass ein paar 20cl-Fläschen als Geschmacksreserve direkt vom Fass abgefüllt und mit eingepackt wurden. 





Nach ein paar Fotos, dem Blick Richtung Nachbarinsel "Jura" und dem Genuss dieser sehr rustikalen Brennerei ging es vom Osten der Insel rüber in den Westen, nach Bowmore, unserem zu Hause für die kommenden Tage.
Absolut empfehlenswert sind für diesen Zweck die Cottages der BOWMORE Destille.
Es gibt unterschiedlich große Varianten. Wir hatten das sog. "Stilmens Cottage".
In einer Minute ist man an der Brennerei oder am dortigen Supermarkt. Oder in 30 Sekunden am Wasser. Ein wirklich toller Ausgangsort, um sich die Insel zu erschließen. Im Inneren der Häuschen finden sich sehr gepflegte, gemütliche Zimmer (2 Schlafzimmer + 1 Wohnzimmer) und sehr geschmackvoll eingerichtete Bäder. Im Wohnzimmer steht zudem ein Kamin (Gas-betrieben), der für den Wohlfühl-Character noch steigert. Die Küche hat alles nötige für 4 Personen zu bieten, inkl. Geschirrspüler & Waschmaschine. Insgesamt also: Doppel-Daumen nach Oben!

So hieß es für uns an dem Tag nur noch das Örtchen Bowmore zu erkunden, für Abendbrot zu sorgen und einen malerischen Sonnenuntergang zu genießen.





 

Der erste Islay-Tag hätte also nicht besser laufen können.


Fortsetzung folgt...
Slàinte
B. B.


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