Drams: Mannochmore Gordon & MacPhail 2006/2017 59,4% Vol.

Mannochmore, eine vergleichsweise recht junge Brennerei aus der Speyside. Erst seit 1971 fließt am Fluß Spey (nahe der Stadt Elgin) der Spirit, der zum Großteil in den Massenprodukten der Blends von Diageo aufgeht.
Sehr spannend dabei finde ich v.a. die Tatsache, dass hier nur im Winter produziert wird. Dann kommen die Arbeiter aus der Schwesternbrennerei Glenlossie (auf dem gleichen Gelände gelegen) hier in die Gebäude und verrichten Ihre Arbeit. Glenlossie wird entsprechend nur in den Sommermonaten befeuert.

Glenlossie & Mannochmore Brennerei Gelände
 

Da der Großteil der Fässer in die Blends fließt, ist es dann umso interessanter, wenn mal ein Single Malt Whisky auf den Markt kommt. Original Abfüllungen gibt es davon nur wenige. Hier ist v.a. der 12-jährige aus der Flora & Fauna Serie zu nennen. 
Auf dieser Flasche ist der Great Spotted Woodpecker (Specht) zu finden. Ein bekannter Vogel für den Standort der Destillerie, die von den Millbuies Wälder umgeben ist. 
Seid dieser Abfüllung ist der Specht sozusagen zum Wappentier für Mannochmore geworden, welcher sich hin und wieder auf verschiedenen Special Releases von Diageo wiederfindet.





Im heutigen Fall geht es um eine Flasche vom renommierten unabhängigen Abfüller Gordon & MacPhail. Genauer gesagt um diesen hier:
Mannochmore 10 Jahre Cask Strength 
2006/2017 59,4% Vol.   


Dieser Mannochmore stammt aus der Gordon & MacPhail Cask Strength Serie und wurde in einem Refill Sherry Butt (Cask No.: 12934) gereift.
 

Auge/Farbe: blasses gold, feine flüchtige Leggs.

Nase/Aroma: mit einem breiten komplexen Spektrum von grünem, saftige Apfel bis Bourbon-artigen Klebstoff und Karamell hat die Nase es zuerst zu tun. Frisch gesägtes Kiefernholz u Rosinen folgen.

Mund:  der Alkohol ist kräftig im Vordergrund und verdeckt zunächst alles was noch in ihm steckt. Daher gibt ein wenig Wasser die Bahn frei. Der scharfe Alkohol verwandelt sich so hervorragend in sirupsüße und tief saftige Orangen um. Gepaart wird die Flut an Süßem mit würziger Eiche die wunderbar wärmt. Die Erwartungen an den Abgang wachsen...

Abgang: wie erhofft ein kraftvolles Finish der von oben bis unten durchwärmt. Zurück bleibt eine minzige, citrusfruchtige Frische und die Zunge geht suchend auf die Überreste der süßen Flüssigkeit über sämtliche Zähne.

Fazit: mein erster Mannochmore macht definitiv Lust auf mehr. Schön finde ich bei dieser Abfüllung, dass es nicht nur nach irgendeinem drückenden Sherryfass schmeckt, sondern sehr vielschichtig rüberkommt.
Bin gespannt auf weiteres von dieser Brennerei.


Slàinte
Ben

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